Burg Charenza

Burg Cha­renza | Burg­wall Venz
18569 Trent OT Venz

Die sla­wi­sche Nie­de­rungs­burg nord­öst­lich von Venz wird heute als “Der Wall” bezeich­net und soll neue­ren For­schungs­er­geb­nis­sen zufolge iden­tisch mit der mys­te­riö­sen Burg Cha­renza sein. Lange Zeit wurde die Burg Cha­renza mit der Burg Garz gleich­ge­setzt, basie­rend auf einer Hand­schrift aus dem Jahre 1662. Der Ven­zer Burg­wall wird als stark befes­tigte mili­tä­ri­sche Burg­an­lage der Rügen­sla­wen ange­nom­men, in wel­cher sie gleich­zei­tig ihre Gott­hei­ten ver­ehr­ten. Bei Rugie­vit, Pore­vit und Pore­nut han­delte es sich wohl um die Kriegs­göt­ter der Rügen­sla­wen.

Das annä­hernd vier­eckige Burg­areal war bis zu 225190 m groß, umfasste etwa 2,5 ha und war nur an der Süd­seite und an der Ost­seite mit einem bogen­för­mi­gen und noch bis zu 10 m hohen Erd­wall geschützt. Heute sind noch zwei Wall­sen­ken im Süd­wall und im Ost­wall erkenn­bar. Das Zugangs­tor lag in der Mitte des Süd­wal­les. Der Ein­schnitt im Ost­wall ent­stand ver­mut­lich erst in neue­rer Zeit, als das Burg­areal land­wirt­schaft­lich genutzt wurde.

Der Wall wurde ver­mut­lich in zwei Bau­pha­sen zwi­schen dem spä­ten 12. und dem mitt­le­ren 13. Jahr­hun­dert errich­tet. Eine Urkunde aus dem Jahr 1234 spricht dem Ort Stral­sund das Stadt­recht aus und benennt die Burg Cha­renza als Aus­stel­lungs­ort jener Urkunde. Kurz dar­auf wurde der Ven­zer Burg­wall ver­mut­lich auf­ge­ge­ben und dem Ver­fall über­as­sen. Im Jahre 1168 erober­ten die Dänen unter Wal­de­mar I. die Jarom­ars­burg am Kap Arkona. Wenige Tage spä­ter kapi­tu­lierte die Burg Cha­renza kampf­los, wodurch die Dänen die Burg fried­lich ein­neh­men konn­ten. Die rügi­schen Fürs­ten ver­leg­ten spä­ter ihren Haupt­sitz von den Burg Cha­renza auf den Rugard im heu­ti­gen Ber­gen.

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Veröffentlicht in Burganlagen auf Rügen.